Fragen




Frage: Wenn Lebensmittelkontrolleure schweigen, kann sich der einzelne Bürger vor Irreführung mit "BIO" schützen?

Antwort: Ob mit der Kennzeichnung "BIO" die jeweils definierten Qualitätsmerkmale erreicht werden oder auch nicht, braucht keine Gefahr für die Gesundheit zu bedeuten. Nachdem unsere staatlichen Lebens-mittelüberwacher mit ihren Erkenntnissen nicht unbedingt an die Öffentlichkeit gehen, bleibt es dem Verbraucher überlassen, sich selbst zu trauen.

Wie geht das? Trauen Sie sich beim Einkaufen, beim Aufbewahren und Zubereiten und beim Essen zu, mehr Einzelheiten wahrzunehmen an dem was Sie kaufen!
Zum Beispiel Eier:
Öffnen Sie die Eiverpackung, gleicht jedes Ei dem anderen haarscharf? Sehen Sie kleinere Unterschiede in Form, Schalenbeschaffenheit, Farbtönung und Grösse? Mehr Platz oder sogar Auslauf für die Hennen läßt eher individuelle Ausprägungen zu.
Mehrere Spiegeleier in einer Pfanne sollten nicht wie Stanzteile einer eintönigen Wiederholung gleichen, sondern Sie anlachen, jedes in etwas anderer, kugeliger Größe und Farbtönung seines Eigelbs, umgeben von einem leicht eben erhabenen Eiweißhof, nach außen flach auslaufend. Sollten Sie im Eiweiß dann noch rötliche Fetzen eines Hahnentritts bemerken, dann werden Sie ein frisches Ei von einem Hof mit Hennen und Hahn verzehren können. Solch ein Hof wird Ihnen gelegentlich im Jahr auch ein nahrhaftes Suppenhuhn und frisches Brathähnchen anbieten können.


Frage: Soll ich bestimmte Gemüse oder Obst bevorzugen?

Antwort: Essen Sie so viele unterschiedliche Früchte, wie Sie können. Abwechslung ist der Schlüssel, damit kommen Sie in den Genuß möglichst vieler schützender Pflanzenstoffe. Jede Gemüse- und jede Obstsorte hat ein einzigartiges Profil gesundheitsfördernder Stoffe. 

So enthalten Mohrrüben andere Pflanzenstoffe (Phytochemikalien) als Broccoli oder Lauch, Kirschen, Beeren oder Bananen. Haben Sie Ihren Teller schon einmal "bunt" gestaltet? Wie wäre es, wenn Sie abwechseln und rote, grüne, orange, blaue, lila und gelbe Gemüse auflegen?

Frage: Kann gegrilltes Fleisch wirklich Krebs verursachen?

Antwort: Kommt Fleisch in unmittelbare Berührung mit einer Flamme, Rauch oder starker Hitze (beim Grillen oder Braten), können Karzinogene (Krebserzeugende Stoffe) entstehen. Beim Kochen mit geringerer Hitze, z.B. das Fleisch im Wasser oder eigenen Saft garen, bilden sich weniger solcher Stoffe. Häufiges Wenden beim Braten oder vorheriges Marinieren hilft auch.

Köstliche und gesunde Optionen bieten gegrillte Gemüse, Gemüseburger und kurz angegrillte Scheiben von Obst anstelle von Fleisch, Fisch und Geflügel. Probieren Sie es!


Frage: Können Nahrungsergänzungsmittel das Entstehen oder Wiederauftreten von Krebs verhindern?

Bislang gibt es keinen Anhalt, daß Nahrungsergänzungsmittel das Risiko für Krebs oder dessen Wiederauftreten vermindern können oder daß sie das Leben verlängern können.

Frage: Wie steht es um das Krebsrisiko, wenn man viel Gemüse und Obst ißt?

Antwort: Viele Studien zeigen für den Verzehr von reichlich Obst und Gemüse ein geringeres Risiko für Lungenkrebs und Krebse im Mund, Speiseröhre, Magen und Dickdarm. Dazu profitieren auf jeden Fall die Blutgefäße von einer früchtereichen Ernährung, weil so weniger Arteriosklerose, Herzinfarkt und Hirnschlag auftreten.

Frage: Gibt es Unterschiede im Nährwert zwischen frischem, tiefgfrorenem und Konservengemüse?

Antwort: Ja, trotzdem kann jedes für sich eine gute Wahl sein, je nachdem ob es verfügbar, erschwinglich ist oder umständehalber nur so zubereitet werden kann.  Bei Frischgemüse geht man üblicherweise vom höchsten Nährwert aus. Steht frische Ware nicht zur Verfügung, liefert  tiefgefrorenes Gemüse wertvolle Nährstoffe, wenn es reif geernet und gleich eingefroren wurde. Tiefgefroren verliert eine Frucht seine Nährstoffe langsamer als frische Früchte. Beim Eindosen verringern sich vor allem wasserlösliche und hitzeempfindliche Pflanzenstoffe. Manches Obst lagert in Sirup oder Gemüse in salzhaltiger Lösung, da ist Vorsicht angesagt.
Essen Sie abwechslungsreich, möglichst oft passend zur Jahreszeit und Produkte aus ihrer Region.


Frage: Früher hieß es, man soll zwischen den großen Mahlzeiten immer wieder etwas Kleines essen. Nun sagt man drei Mahlzeiten seien genug. Was stimmt?

Antwort: Kombinieren Sie beides. Bleiben Sie bei drei Mahlzeiten und snacken sie dazwischen Obst und Streifen aus rohem Gemüse, z.B. Paprika- oder Kohlrabistreifen. 5x am Tag Obst oder Gemüse zu essen, stellt sich dann von alleine ein.

Frage: Ich bin übergewichtig und will abnehmen. Seit einiger Zeit lasse ich das Frühstück weg, aber mein Gewicht bleibt trotzdem gleich. Was soll ich tun?

Antwort: Frühstücken! Wenn Sie satt in den Tag gehen, machen Sie Fettes, süsse Riegel oder Schokolade nicht an. Ein Frühstück mit Vollkornbrot oder Getreideflocken, Obst und Yoghurt, Kaffee oder Tee, stärkt Sie für den Tag. Ein Apfel kann Ihnen dann am Vormittag willkommen sein. Die positive Wirkung werden sie bald bemerken.

Frage: Was kann ich sonst noch tun?

Antwort: Trinken Sie zu Beginn einer Mahlzeit erst einen Becher reines Wasser oder essen Sie einige Schnitze Obst, z.B. Apfelscheibchen. Auf Dauer vermindert das Ihre Energieaufnahme beim Essen "von alleine".

Frage: Was würden Sie Patienten sagen, die glauben "Zucker füttert Krebs?"

Antwort: Zucker ist ein zentraler Energielieferant für jede Körperzelle, also auch für Krebszellen. Mit zuviel Zucker wird zuviel Energie "gegessen". Sie überfüllen den Körper mit Kalorien und nehmen an Gewicht zu. Übermäßiges Körpergewicht erhöht das Risiko für Krebs.

Frage: Muß es speziell biologisches Obst und Gemüse sein, wenn man gesund essen will?

Antwort: Es gibt viele Gründe, Früchte aus biologischen Anbau zu essen. Bezogen auf ein mögliches Krebsrisiko, wurde bisher kein Unterschied zwischen Obst und Gemüse gefunden, ob aus konventioneller Erzeugung oder nach den Regeln eines Anbauverbandes gewachsen ist.
Pestizidrückständen auf konventionell erzeugten Lebensmittel bleiben üblicherweise innerhalb der Sichheitsgrenzen.

Der reichliche Verzehr  vieler verschiedene Arten von Gemüse und Obst wird Ihnen gut tun. Die Vorteile von Obst und Gemüse überwiegen mögliche Risiken aus Pestiziden.
Derzeit gibt es keinen Beweis für die Beförderung von Krebs aus dem Verzehr  pestizid- oder herbizidbelasteter Früchte.

Frage: Was ist besser, rohes oder  gekochtes Gemüse?

Antwort: Hauptsache viel Gemüse essen, darauf kommt es an. Beim Kochen können einige hitzeempfindliche  und wasserlösliche Vitamine zu einem Teil verloren gehen. Besser ist das Dampfgaren oder das langsam-milde Garen in wenig Pflanzenöl, das mehr wasserlösliche Nährstoffe erhält und die Aufnahmefähigkeit weiterer Stoffe verbessert.
Kleinschneiden macht rohen Broccoli leichter verdaulich, Karotinoide (Ausgangsstoff für Vitamin A) werden mehr aus dem warm gegarten als aus rohem Gemüse aufgenommen.

Frage: Soll ich mein Obst und Gemüse versaften?

Antwort: Obst und Gemüse in Saftform kann den Früchtverzehr bereichern und konzentrieren, besonders bei Kau- und Schluckstörungen. Allerdings sättigen Säfte weniger und sie enthalten weniger Faser- und Ballaststoffe als Früchte. In großen Mengen genossen, können Säfte übermäßig Kalorien zuführen. Säfte sollten gleich verzehrt oder pasteurisiert werden, damit sich keine schädlichen Mikroorganismen darin vermehren können. Das ist besonders wichtig für immungeschwächte Personen, z.B. während einer Chemotherapie.

Frage: Kann eine vegetarische Diät das Krebsrisiko vermindern?

Antwort: Es gibt keine Studie, die zeigt, daß eine vegetarische Diät mehr Risikominderung bewirkt als eine omnivore (alles essende) Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Vollkornspeisen und einem geringen Anteil an rotem Fleisch (bis max. 500 g Fleisch und Wurst/Woche). Typischerweise weist eine vegetarische Ernährung wegen ihrem geringen Anteil gesättigter Fette, vielen Ballaststoffen, Vitaminen und Pflanzennährstoffen einen hohen Gesundheitswert auf.


Frage: Kann Koffein die Krebsgefahr erhöhen?

Antwort: Wohl nicht. Nach dem heutigem Stand der Forschung erhöht Koffein nicht das Krebsrisiko. Das wurde kürzlich zumindest für Bauchspeicheldrüsen- und Nierenkrebs so bestätigt. Weitere Krebskrankheiten befinden sich noch in der Untersuchung.

Quelle: AICR (American Institute of Cancer Research), www.aicr.org